Hospitz

Im Hospiz werden unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase respektvoll, einfühlsam und fachkundig betreut. Daneben spielt die Trauerbegleitung der Angehörigen eine wichtige Rolle.

Der letzte Weg

Die Hospizbewegung will es schwerkranken Menschen ermöglichen, ihren letzten Lebensabschnitt in Würde und Sicherheit zu erleben. Die Menschen sollen diese Zeit möglichst beschwerdefrei und so bewusst und erfüllt erfahren, wie sie es wünschen und wie die medizinischen Möglichkeiten es zulassen.

Oberstes Ziel in einem Hospiz ist es nicht, das Leben um jeden Preis zu verlängern, sondern den Patienten viel menschliche Zuwendung zukommen zu lassen, sodass sie sich angenommen und trotz ihrer Hilfsbedürftigkeit als Mensch geachtet fühlen.

Das stationäre Hospiz

Ein stationäres Hospiz ist eine hoch spezialisierte Pflegeeinrichtung, in der schwerkranke Menschen ihren letzten Lebensabschnitt verbringen. Solche Häuser werden in der Regel von Kirchen, gemeinnützigen Vereinen oder Organisationen und Stiftungen getragen.

Wer in ein Hospiz aufgenommen wird, braucht keine akute ärztliche Hilfe. Zwar arbeiten auch im Hospiz Ärzte, in der Regel ist der Mediziner aber - anders als im Krankenhaus - nicht permanent vor Ort. Neben professionellen Kräften wie Krankenschwestern oder Altenpflegerinnen engagieren sich im Hospiz viele ehrenamtliche Helfer, die sich durch spezielle Weiterbildungen auf diese Arbeit vorbereitet haben. Sie stellen dem Sterbenden ihre Zeit zur Verfügung, indem sie vorlesen, am Bett sitzen und einfach da sind.

Um auf die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der Patienten individuell eingehen zu können, sind in den meisten Hospiz-Einrichtungen auch Seelsorger, Sozialpädagogen, Physio-, Musik- und Kunsttherapeuten tätig.

Wer wird in ein stationäres Hospiz aufgenommen?

Schwerkranke Menschen, deren Erkrankung als unheilbar angesehen wird und deren Lebenserwartung nach menschlichem Ermessen nur noch wenige Monate beträgt, können ins Hospiz gehen, insbesondere Krebspatienten und Menschen mit chronischen Erkrankungen.

Die Kosten tragen meist die Krankenkasse und die Pflegekasse des Patienten, nachdem der medizinische Dienst die Notwendigkeit des Hospizaufenthalts geprüft hat. In der Regel muss der Patient auch einen Eigenanteil zahlen.

Das ambulante Hospiz

Viele sterbende Menschen wünschen sich, die letzte Phase ihres Lebens in vertrauter Umgebung mit der Familie oder den nächsten Angehörigen zu verbringen. Angehörige sind jedoch häufig mit der Betreuung und Pflege eines schwerkranken Menschen überfordert. Hier bieten spezialisierte Hausbetreuungsdienste, sogenannte ambulante Hospize, ihre Hilfe an.

Diese Dienste helfen bei der häuslichen Pflege und begleiten sowohl den Sterbenden als auch seine Angehörigen während dieser Zeit. Ehrenamtliche Helfer gehen beispielsweise einkaufen, begleiten bei Arztbesuchen, betreuen Kinder, kochen und haben Zeit für die Bedürfnisse des Sterbenden und seiner Angehörigen.

Trauerbegleitung

Der Verlust eines nahen Menschen hinterlässt bei den Hinterbliebenen häufig eine tiefe Traurigkeit und Leere. Auch hier wollen die Hospize Unterstützung geben. Mitarbeiter des Hospizes, zu denen ein enger Kontakt besteht, begleiten die Hinterbliebenen auch weiterhin in ihrer individuellen Trauerarbeit


Menschen können in einem Hospiz würdevoll ihre letzten Lebenswochen verbringen, wenn sie zu Hause nicht die ihnen gebührende Zuwendung finden können. Bei sogenannten ambulanten Hospizen wird die Betreuung dieser Menschen in der heimischen Umgebung ermöglicht.